Borodinski-Brot und eine tragische Liebesgeschichte
Einer der ersten Berührungspunkte mit einem Land geschieht oftmals über das Essen. Gemeinsam zusammen zu sitzen, zu speisen und dabei neuartige Gerüche und Aromen zu probieren. Was daher das titelgebende Brot mit meinem Roman zu tun hat, davon handelt dieser Beitrag von „Kakao, Kuchen & Musketen“.
Auch bei meinem Protagonisten Gabriel in meinem Roman „Die Fluten der Beresina“ spielt das fremde Essen, ja Essen überhaupt eine große Rolle. Als er vollkommen entkräftet und halb erfroren auf dem Gutshof der Familie Ivanow nahe Borodino ankommt, wo er von nun an als Zwangsarbeiter leben muss, versorgt ihn die Hausherrin mit etwas Ziegenmilch und Borodinski-Brot. Das Brot, das sie ihm dabei in die Hand drückt, ist der erste richtige Kontakt zwischen meinen beiden Protagonisten und hat damit auch im Roman einen gewissen Symbol-Charakter.
Woher kommt das Borodinski-Brot?
Eine von vielen Legenden besagt, dass der Ursprung des Brotes im Jahr 1812 liegt und zwar in der Schlacht von Borodino, in der die Armee des russischen Zaren gegen die Grande Armée Napoleons kämpfte. In den Wirren der Schlacht fiel auch der russische General Alexander Tuschkow. Dieser Verlust brach seiner Ehefrau das Herz und sie gründete zur Erinnerung an die Schlacht ein Kloster nahe des Schlachtfeldes. Dessen Nonnen sollen das Rezept für das Brot entwickelt haben. Sogar das Aussehen erinnert an die Schlacht.
Die dunkle Farbe des Brotes soll dabei an den Kummer und das Leid erinnern, der Koriander für die Kugeln und Granatsplitter. Die Nonnen nannten das Brot „Erinnerungsbrot“. Erst später erhielt es seinen Namen nach dem Ort der Schlacht.
Klingt romantisch und tragisch, schaurig zugleich, oder? Allerdings datieren ähnliche Brotrezepte deutlich früher, aber die Geschichte ist trotzdem wunderschön, oder?
Das muss ich unbedingt ausprobieren: Das Rezept
Zutaten
- 150g Weizenmehl;
- 100g Roggenmehl;
- etwa 220ml Wasser;
- 7g Trockenhefe;
- 20g Roggenmalz;
- 1 EL Sonnenblumenkernöl;
- 1 EL Honig;
- 1TL Salz;
- 1TL gemahlener Koriander;
- Korianderkörner
So wird’s gemacht:
Vermischen Sie zunächst in einer großen Schüssel Weizen- und Roggenmehl, Trockenhefe, Salz und gemahlenen Koriander.
Fügen Sie dann russischen Roggenmalz hinzu, der dem Brot den typischen Geschmack verleiht, und verrühren alles erneut.
Verrühren Sie lauwarmes Wasser mit Honig und geben es ebenso wie einen Teelöffel Sonnenblumenkernöl hinzu. Kneten Sie den Teig ausgiebig. Perfekt ist der Teig, wenn er klebrig, dick und dennoch elastisch ist.
Lassen Sie den Teig eine Stunde zugedeckt an einem warmen Ort aufgehen.
Verteilen Sie den Teig in einer gefetteten Backform und lassen Sie ihn weitere 30 Minuten gehen.
Geben Sie etwas Mehl und Wasser in eine Tasse. Verrühren sie beides gründlich und geben Sie die Flüssigkeit auf das Brot. Nun werden die Korianderkörner großzügig darüber verteilt.
Backen Sie das Borodinski-Brot bei 210°C für 30 Minuten. Reduzieren Sie dann die Temperatur auf 180° und lassen Sie das Brot weitere 30 Minuten im Ofen.
Ich bin gespannt, wie es euch schmeckt.
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Liebe Grüße und prijatnogo Appetita!
Eure
Quellen:
https://de.rbth.com/russische-kueche/81500-russisches-borodinski-brot-rezept