Das ist das Thema, ob man als Heldin in seinen eigenen Roman eintauchen möchte, diese Woche bei #wewritewednesday auf Instagram gewesen und ich fand die Frage so nett und habe so viele humorvolle Antworten bekommen, dass ich den (nicht ganz ernst gemeinten) Beitrag auch hier auf meiner Webseite teilen möchte.

Möchte ich die Heldin eines meiner Romane sein?

In meinem Fall würde das bedeuten, eine Zeitreise in die Napoleonische Epoche zu machen, mitten auf einen Kontinent, der sich seit Jahren im Krieg befindet, einschließlich der Entbehrungen und Verheerungen (und was sich reimt, ist immer gut), die so eine kriegerische Auseinandersetzung mit sich bringt. Hinein in die Rolle einer Frau, die wahlweise einen französischen und damit feindlichen Soldaten bei sich zuhause einquartiert bekommt oder die als Vivandiere (was das noch einmal ist, liest du hier) die französischen Armee mitten in die Schlacht an der Göhrde folgt.

Meine Antwort: ein klares JEIN.

Pro

Dafür spricht:
💖 Ich würde gerne einmal die anderen Figuren Auge in Auge treffen. Mit ihnen etwas plaudern. Sind sie zufrieden mit dem Schicksal, das ich mir für sie ausgedacht habe? Haben sie vielleicht noch Ideen, was ihnen stattdessen widerfahren könnte?

💖 Ich würde gerne all die historischen Persönlichkeiten einmal treffen. Napoleon, Murat… Obwohl die Unterhaltung relativ kurz wäre, so hervorragend, wie ich Französisch spreche

Contra

Dagegen spricht:
🙈 Die Hygiene und Gerüche (pfui, bah, neeee…)

🙈 Die Krankheiten (ich würde wahrscheinlich schon in Kapitel 1 wahlweise an Typhus oder Fleckfieber dahinsiechen) –> der Roman wäre also ausgesprochen kurz

🙈 Das Essen: Wenn mich die Krankheiten nicht dahingerafft haben, dann erledigt mich das Essen und die Hygiene der Zubereitung oder ich hätte permanent Hunger und wäre unleidlich –> diese Situation und die Eskalation, die daraufhin folgt, wäre nicht schön zu lesen

🙈Ungeziefer und Kälte: der Held wäre maximal genervt, weil er nicht dazu käme, gegen die Preußen in die Schlacht zu ziehen, weil er mich gegen diverse Käfer und Spinnen verteidigen muss und ich ständig friere und eiskalte Füße habe

🙈 Es herrscht Krieg mit allem, was dazugehört: Plünderungen, Hinrichtungen…

🙈 Ein Lager voller französischer Soldaten auf dem Weg zur nächsten Schlacht brauche ich jetzt nicht in meiner Biografie (obwohl… Genau das in der Light-Version gebe ich mir in Jena bei der Schlachtdarstellung im Oktober 😂, ohwei! Obwohl ich da noch einmal erwähnen muss, wie schön es nach einem Ausflug ins Biwak ist, sich abends unter die heiße Dusche zu stellen und danach ins warme, kuschelige Bett zu fallen)

Wie sieht es bei euch aus? Wäret ihr gerne die Heldin/der Held in eurem Roman oder eurem Lieblingsroman?

Liebe Grüße

Muskete

Themen:

Als das Schneeglöckchen fliegen lernte, Instagram

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