Fotoshooting für das Buchcover

Langsam wird es ernst. Vergangenes Wochenende stand das Fotoshooting für meinen nächsten Roman an, der noch immer den Arbeitstitel „Die Klauen des Adlers“ trägt (wahrscheinlich finde ich ohnehin nie einen besseren Titel). Davon möchte ich euch in diesem Beitrag in meinem Blog „Kakao, Kuchen und Musketen“ erzählen.

Moment einmal? Fotoshooting? Wieso?

Weil ich seit Monaten auf der Suche nach passenden Fotos für das Cover bin und partout nichts Passendes und Unverbrauchtes gefunden habe. Das große Problem ist nämlich, dass es in den gängigen Fotodatenbanken zwar einige Damen in passender Mode gibt, aber diese dann eben häufig auf Romancovern desselben Genres auftauchen.

Bei den Männern ist es sogar noch schlimmer. Passende Fotos in französischer Uniform sind fast unmöglich aufzutreiben. Und das hat mich geärgert, denn ich wollte, dass das Foto genauso passend ausgewählt und gut recherchiert ist wie der Rest des Romans. Denn ich gehöre zu den Leuten, die sich darüber aufregen, wenn sie auf den Covern schon die ersten historischen Fehler entdecken.

Wie haben wir das Fotoshooting geplant?

Als ich erstmals auf die Idee gekommen bin, das Fotoshooting selbst zu organisieren, habe ich mich sofort an eine liebe Freundin gewandt, die als Reenactment-Fotografin im Hobby unterwegs ist. Gemeinsam haben wir überlegt, was ich mir wünsche, und haben uns auf die Suche nach einem männlichen Model gemacht. Schnell hat Antonia mir dabei Max Forßbohm vorgestellt, der sich sofort bereit erklärt hat, uns zu helfen.

Das große Problem war allerdings, dass der liebe Max im Hobby einen Lützower Soldaten darstellt, also einen Feind meines Protagonisten. Wir brauchten also eine französische Uniform, am besten die eine französischen Grenadiers. Glücklicherweise war Andreas Fischer, der mich auch in historischen Fragen bei meinen Romanen unterstützt, so lieb uns seine wertvolle Uniform auszuleihen und uns auch seine Waffen zur Verfügung zu stellen.

Da Antonia selbst den weiblichen Model-Part bei den Shooting übernehmen sollte, baten wir einen Fotografen-Kollegen uns bei der Beleuchtung und dem Shooting zu unterstützen.

Wo fand das Fotoshooting statt?

Kakao
John Everett Millais: The Black Brunswicker.

Aber wo sollte das Shooting stattfinden. Da die meisten Helfer aus Leipzig stammen, hatten wir ursprünglich den Ort der Völkerschlacht im Kopf, haben uns jedoch zur besseren Erreichbarkeit für die anderen Teilnehmer für den Handlungsort meines Romans nahe Lüneburg entschieden. Recht schnell sind wir auch bei der Location fündig geworden und so haben wir an den Königsgräbern bei Altenmedingen geshootet, wo einige große Steingräber und ein alter Viehstall eine tolle Kulisse für die Fotos abgegeben haben und uns zudem genug Raum für verschiedene Motive zur Verfügung standen.

Was für Fotos wurden gemacht?

Mir war es wichtig, dass das Cover stilvoll aussieht und die Leser das Motiv innehalten lässt.

Mein Wunsch war ein romantisch- dramatisches Motiv in Anlehnung an mein Lieblingsgemälde „The Black Brunswicker“ von John Everett Millais. Dabei sollte der Moment, bevor der männliche Held für den französischen Kaiser Napoleon in die Schlacht zieht, dargestellt werden. Wohlwissend, dass die Franzosen deutlich unterlegen sind und er den Tod auf dem Schlachtfeld finden könnte. Die Abschiedsszene haben wir daher in verschiedenen Varianten dargestellt. Der Held blickt dabei oft in die Ferne, als würde er bereits den Ruf zur Schlacht vernehmen, während sein weiblicher Gegenpart ihn am liebsten vor diesem Schicksal bewahren möchte.

Wie lief das Shooting ab?

Morgens um 10:00 Uhr fanden wir uns alle an der Location ein. Während die Fotografen ihr Equipment auspackten und wir Mädels uns anschließend in den Schafstall zurückzogen, um Antonia beim Umziehen zu helfen, half Andreas aus Max einen waschechten Franzosen zu machen. Und dabei muss gesagt werden, dass man ja immer sagt, dass wir Frauen immer so schrecklich lange brauchen, aber dieses Mal waren es die Herren, die ewig gebraucht haben, bis auch jeder Gamaschenknopf saß.

Antonia in ihrem hübschen Kleid, das sie immer trägt, wenn sie in Liebertwolkwitz bei Leipzig ein Dorfmädchen darstellt, sah schon sehr hübsch aus, aber Max das erste Mal in der Uniform zu sehen, war für alle ein ziemlich cooler Anblick, besonders weil ihm die geliehene Uniform perfekt gepasst hat. Dazu der Tschako, die Muskete und das Geräusch der genagelten Schuhe auf der asphaltierten Straße waren schon ein cooler Anblick.

Nach ein paar Farb- und Lichttests wurden erst die Aufnahmen meines Liebespaares gemacht, danach noch Portraits von beiden allein, die ich für Werbezwecke nutzen möchte. Ganz zum Schluss gab es dann noch ein Shooting mit Max in seiner Lützower Uniform mit einem weiteren kleinen Highlight. Meine Tochter durfte mit auf das Foto und so stellt es eine herzzerreißende Familienszene dar. Anfangs war es noch etwas unbeholfen und etwas ungewohnt für uns alle, aber ich glaube am Ende haben wir super zusammengearbeitet und es sind so wunderschöne Fotos entstanden.

Kleine Kostprobe?

Ein riesiges Dankeschön geht an…

Antonia Drechsler, die das Fotoshooting vorbereitet und organisiert hat. Und die nicht nur als weibliches Model fungiert hat, sondern die Fotos auch final überarbeitet. Vielen Dank für die Arbeit, die du in das Projekt gesteckt hast.

Max Forßbohm, der unter fast unmenschlicher Überwindung in die Uniform des Feindes geschlüpft ist und den männlichen Model-Part übernommen hat. Ich bin dir unfassbar dankbar für deine Zeit, deine Mühe, deine Geduld und dass wir dich mit dem Spiegel quälen durften.

Andreas Springer, der als ausführender Fotograf auf den Auslöser gedrückt hat. Danke für die Empfehlung der Location und das Equipment.

Andreas Fischer für die Bereitstellung der französischen Grenadiersuniform und der Waffen, sowie der historischen Beratung. Danke, dass du den ganzen Kram angeschleppt hast. – Und dass du die Idee mit dem Löwenzahn hattest.

Billie Jean Burkert, die wunderschöne Ideen für Posen hatte und trotz Wind tapfer diverse Requisiten gehalten hat.

Liebe Grüße

Kuchen

Themen:

Allgemein, Freundschaft, Grande Armee, Historischer Roman, Kakao Kuchen und Musketen, Kakao, Kuchen & Musketen

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