Die Sprache der Blumen

Im Augenblick fällt es mir angesichts der Geschehnisse in unserer europäischen Nachbarschaft, all den Bildern in den Nachrichten und den immer weiter steigenden Coronazahlen sehr schwer, über militärische Details der Handlungen meiner Romane zu schreiben. Daher gibt es heute einmal ein sehr leichtes Thema bei „Kakao, Kuchen und Musketen“: Die Sprache der Blumen.

Wie kommt man auf so eine Idee?

Blumenmetaphern sind ein typisches Motiv, das ich bereits eingehend aus meinem Germanistikstudium kannte. Allerdings meist in sehr reduzierter Form, damit es für die breite Masse verständlich ist.

Richtig in Berührung mit diesem Thema bin ich durch den Roman „Ein Geschenk von Tiffany“ von Karen Swan, in dem die Protagonistin mithilfe kleiner Blumenpräsente, die eine besondere Bedeutung haben, umworben wird. Im Mittelpunkt steht dabei eine viktorianische Ausgabe eines kleinen Büchleins mit dem Namen „Language of Flowers“ von Kate Greenaway. Ich fand die Idee so hinreißend, dass ich mir besagtes Büchlein als Nachdruck bestellt habe. Und seitdem benutze ich es regelmäßig.

Kate Greenaway: Language of Flowers

Was hat es damit auf sich?

Mit der „Sprache der Blumen“ meint man eine Art der nonverbalen Kommunikation. Wir alle kennen die üblichen Verdächtigen dabei. Weiße Callas und Lilien stehen für den Tod, weil sie oft im Grabschmuck Verwendung finden. Rote Rosen stehen für die Liebe.

Aber es geht noch deutlich detaillierter und raffinierter. Die Idee, jeder Blume eine Bedeutung zuzusprechen, stammt aus dem Orient und wurde im viktorischen England und dann auch auf dem europäischen Kontinent zunehmend populär. Denn das Problem damals war, dass eine Kommunikation zwischen Mann und Frau starken Reglementierungen unterlag und die freie Äußerung von Gefühlen nicht vorgesehen war. Somit war es dann eine nette Möglichkeit, dass man mithilfe von Blumen seine Emotionen mitteilen konnte.

Dabei spielt nicht nur die Art der Blume und die Zusammensetzung eines Straußes eine Rolle, sondern auch das Arrangement. So sagt man, dass wenn die Blüten nach unten zeigen, die Bedeutung ins Gegenteil verkehrt wird. Auch die Art, wo Blumenarrangements, beispielsweise bei Ballbouquets getragen wurden, war von Bedeutung.

Hier ein paar meiner Lieblingsbeispiele

Viele Bedeutungen gehen in die Richtung Gefühle oder das Wesen der Person zu beschreiben. Manche Blumen haben jedoch eine spitze, aber humorvolle Bedeutung:

  • Cuisse de Nymphe- Wenn du mich liebst, wirst du es herausfinden
  • Schneeglöckchen- Hoffnung, Neubeginn
  • Geißblatt- Wachsende und untertänige Anziehung
  • Hortensie- Du bist mir zu kalt
  • Garten-Fuchsschwanz- Hoffnungslos, nicht herzlos
  • Gelbe Tulpe- Hoffnungslose Liebe
  • Gänseblümchen- Bescheidenheit und Unschuld
  • Gemeine Schafgarbe- Zwischen uns herrscht ab jetzt Krieg

Wie nutze ich die Blumensprache für meine Romane?

Die geheimen Nachrichten, die man durch Blumen übermitteln kann, kommen in meinen Romanen, aber auch bei den arrangierten Fotos auf meinem Instagramaccount hier auf der Webseite oft vor. Manchmal setze ich sie als eindeutiges Symbol oder als Metapher ein. Ich finde, dass sie eine wunderschöne und feminine Methode sind unterschwellige Botschaften zu unterstreichen, mag solche „Insider-Metaphern“, die nicht stören, aber ein Tüpfelchen auf dem „I“ sein können. Ein Tüpfelchen, das einen Kontrast zu den harten und sehr maskulinen Details der Armeen, Waffen und Gefechte darstellt. Diese Metaphern und Symbole sind nicht wichtig, aber ich finde, dass sie eine schöne und kunstvolle Spielerei sind.

Beispielsweise das Schneeglöckchen in meinem Debütroman „Als das Schneeglöckchen fliegen lernte“. Da das Schneeglöckchen für Neubeginn und Stärke über alle Widerstände hinaus ist, ist es eine Metapher für die Protagonistin Luise.

In meinem Roman „Wie der Sturm im Frühling“ tauchen Cuisse de Nymphe, meine Lieblingsblumen, am Gartenpavillon der Familie der Protagonistin auf, als sie mit dem männlichen Helden dort spazieren geht. Da sie auf eine heimliche Liebe hindeuten, fand ich das durchaus passend.

Auch in dem zweiten Band der „Sturm“- Reihe kommt die Blumensymbolik vor. Dieses Mal in Form der Symbiose zwischen Haselnuss und Geißblatt, die eng miteinander verwachsen sind und somit ein Symbol für unsterbliche Liebe sind.

Also lohnt es sich immer wieder einen Blick auf meine Fotos zu werfen. Meist hat die abgebildete Blume etwas mit dem Inhalt zu tun

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Liebe Grüße

Musketen

Quellen

Greenaway, Kate: Language of Flowers. New York, 2019.

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