Die Sache mit den Ostereiern
Heute soll es in meinem Blog „Kakao, Kuchen und Musketen“ um ein Osterthema gehen und deshalb habe ich euch diesen Auszug aus meinem Debütroman mitgebracht.
„Daneben fand ich mehrere ausgeblasene, bunt eingefärbte Ostereier, die mit einem Bindfaden zum Aufhängen versehen waren und sehr aufwendige Muster aufwiesen. Ein hübsches, türkisfarbenes Ei war mit einem Schneeglöckchen versehen, ein pinkfarbenes war marmoriert.“ (aus: „Als das Schneeglöckchen fliegen lernte, 2020)
An dieser Stelle in meinem Debütroman „Als das Schneeglöckchen fliegen lernte“ packt mein Protogonist Adrien Charretier ein kleines Päckchen aus, das ihn über seinen Burschen bis an die Front nach Neuwied im heutigen Rheinland-Pfalz erreicht hat. Es ist für ihn ein ganz besonderes Päckchen, denn es stammt von der Frau, in die er sich kurz vor seinem Aufbruch verliebt hat. Und angesichts des desolaten Zustands seiner Soldaten, die kaum über ausreichende Bewaffnung geschweige denn Pferde verfügen, sorgt er sich, ob er seine Liebste jemals wiedersieht.
Als sie ihm also das Päckchen mit wichtigen Kleinigkeiten wie Seife, Zahnpulver und Wollsocken schickt, liegen auch ein paar bunte ausgeblasene Ostereier in dem Päckchen. Er hängt sie sich immer über den Schlafplatz, damit er beim Einschlafen an seine Luise denken kann.
Schön und gut… Aber warum färbt man Ostereier überhaupt ein?
Dem Ei kommt eine besondere Bedeutung im Christentum zu, da es für Neubeginn steht. Oftmals wird das Schlüpfen eines Kükens und die damit leer zurückbleibende Eierschale mit der Auferstehung Christi nach seinem Tod assoziiert. Daher färbte man die Eier anfangs auch rot, denn die Farbe sollte an das durch Jesus vergossene Blut erinnern. Anfang des 13. Jahrhunderts sind die ersten gefärbten Ostereier für Deutschland belegt.
Das Färben der Eier hatte aber noch einen ganz anderen Nebeneffekt. In der Fastenzeit durfte man nämlich auch keine Eier essen. Doch da die Hühner weiterhin fleißig Eier produzierten, hob man die Eier der Karwoche auf, koche sie, um sie länger haltbar zu machen, und färbte sie rot ein, um sie von den frischen Eiern besser unterscheiden zu können. Den Eiern der Karwoche wurde zudem eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Erst später verwendete man auch andere Farben.
Wie färbte man früher Ostereier?
Natürlich konnte man früher nicht einfach in den Supermarkt flitzen und sich Ostereierfarbe holen. Am besten noch mit Glitzer und Marmoreffekt, wie sie bei uns im Moment hoch im Kurs stehen. Nein, man färbte mit Naturmaterialien und bekam damit eine richtig schöne Farbvielfalt hin.
Mit Spinat konnte man Eier grün färben, mit Rotkohl bekommt man einen wunderschönen Türkiston hin, mit Scharlachbeere ein Pink, ebenso mit Rote Beetesaft und gelb und sogar ein hübsches Bordeaux erhält man durch einen Sud aus Zwiebelschalen.
Die Sache mit der Werbung
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- Als das Schneeglöckchen fliegen lernte (2020)
- Wie der Sturm im Frühling (2021)
- Wie der Sturm der Ewigkeit (2022)
Liebe Grüße