Papiermuseum „Alte Dombach“

Im Augenblick stecke ich mitten im Schreibprozess zu meinem nun schon fünften Roman „Von Löwen und Gänseblümchen“. Der größte Teil meiner Recherche entstand dabei nahe meines Wohnortes im Bergischen Land in der Papiermühle „Alte Dombach“. Was es dort alles zu entdecken gibt, zeige ich Euch in diesem Beitrag zu „Kakao, Kuchen und Musketen“.

Wie Papier zur Zeit meines Romans hergestellt wurde, berichte ich allerdings ein anderes Mal- das würde den Rahmen in diesem Beitrag sprengen.

Wo spielt der neue Roman?

Das ehemalige Wohnhaus

„Schreibe über Dinge, von denen du Ahnung hast!“ Diese goldene Regel des Autorendaseins versuche ich weitestgehend zu beherzigen. Deshalb habe ich die Handlung meines Debütromans in einer Frühphase auch aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg ins Rheinland der postrevolutionären Epoche im Rheinland verlegt. In den letzten drei Romanen bin ich dann immer weitergereist, zuletzt an die Göhrde in Niedersachsen, die nun nicht gerade einen Katzensprung von mir entfernt liegt und von der ich vor Beginn meiner Recherche gar keine Ahnung hatte (ich hatte von dem Dorf im Leben nicht gehört). In meinem neuen Roman „Von Löwen und Gänseblümchen“, der im Frühsommer 2023 erscheinen soll, zieht es mich aber wieder mehr in meine Heimat. Quasi direkt vor meine Haustür: nach Bergisch Gladbach.

Die Gegend kenne ich seit meiner Kindertage. Dazu zählen die Örtlichkeiten mit all seinen Wäldern, die auf Besucher oft dunkel wirken, besondere Anekdoten aus der Zeit der französischen Besatzung unter Napoleon (wir haben das Ganze ein paar Jahrzehnte später dann ja noch einmal mitgemacht). Ich kenne die Eigenheiten seiner Bewohner, die oft als grantig, sarkastisch und eigen beschrieben werden. Und auch mit der Papierproduktion, die für Bergisch Gladbach über viele Jahrzehnte sehr wichtig war, bin ich quasi aufgewachsen (sodass es dann direkt das Thema einer meiner Studienarbeiten werden musste). Aber nach der aufreibenden Recherche zu „Das Flüstern des Löwenzahns“ war ein Heimaturlaub genau das Richtige für mich und ich hoffe, dass man im Roman merkt, wie sehr ich mit dieser Gegend verbunden bin.

Die Maschinenhalle

Was hat die Papiermühle mit all dem zu tun?

Im Mittelpunkt des Romans steht eine kleine Papiermühle an der Strunde (für Nicht-Gladbacher: das Ding ist quasi der Gladbacher Rhein im Mini-Miniaturformat). Meine Protagonistin sieht sich unversehens in der Situation, dass sie nach einem Schicksalsschlag als alleinige Erbin dieser Mühle übrigbleibt und versuchen muss, diese Mühle, ihre Familie und die Angestellten durch diese schwierige Zeit zu bringen. Und diese Epoche hatte es in sich: Die Gegend ist landwirtschaftlich nicht sonderlich ergiebig, die Industrie hatte mit der Kontinentalsperre zu kämpfen. Lebensmittel waren rar, es gab ständig neue Zusatzabgaben zu leisten und immer mehr junge Männer wurden als Soldaten in die Armee des von Napoleon flux gegründeten Großherzogtums eingezogen, um dann ein wenig heroisches Ende auf den Kriegsschauplätzen in Spanien und Russland zu finden.

Für die Darstellung der Produktion in der Mühle habe ich inzwischen einige Zeit die historische Papierproduktion studiert und verschiedene Papiermühlen besucht. Meine allerliebste ist und bleibt aber die „Alte Dombach“ in Bergisch Gladbach, die man als Museum besichtigen kann.

Die „Alte Dombach“ und unser Besuch im Dezember 2022

Die Papiermühle liegt also an der Strunde, einem Nebenfluss des echten Rheins, von dem die Gladbacher selbstbewusst behaupten, dass es der fleißigste Wasserlauf Deutschlands sei. Zumindest findet man sehr viele ehemalige Mühlen an ihrem Lauf, darunter Getreidemühlen, Ölmühlen und eben auch Papiermühlen. Um 1846 wurden allein über fünfzig Mühlen auf ca. 15 Kilometern Länge.

Was ich an der Mühle mag, ist die Ruhe, die man dort zu beinahe jeder Jahreszeit hat. Ich mag das Plätschern des Baches, das Rattern des Mühlrades und die Geschichte, die von den alten Gebäuden auf einen herabblickt. Was auch ein riesiger Pluspunkt ist, ist die Kinderfreundlichkeit. Die Ausstellung ist auf Kinder zugeschnitten, es gibt viele interaktive Details, dazu die Möglichkeit selbst Papier zu schöpfen oder der Papierproduktion auf einer Labormaschine (die zuvor bei Bayer gestanden hat) zu folgen. Außerdem gibt es einen wunderschönen Spielplatz, von dem wir unsere Kinder immer nur schwer loseisen können. Auch sind die Mitarbeiter wahnsinnig freundlich.

Leider hatte auch die Papiermühle unter dem Hochwasser im Sommer 2021 zu leiden, sodass zahlreiche Räumlichkeiten und auch die große Maschinenhalle, in der eine Papiermaschine ausgestellt ist, die wirklich sehenswert ist, im Augenblick nicht zugänglich sind. Die Exponate wurden jedoch größtenteils auf die übrigen Räumlichkeiten verteilt, sodass man trotzdem eine Menge zu sehen bekommt (und man einen sehr abenteuerlichen Zugang über eine Nebentür hat).

Kleine Bildergalerie

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Liebe Grüße

Musketen

Quellen:

Fotos by Jocelyn Garber

Themen:

Bergisches Land, Bergisch Gladbach, Kakao Kuchen und Musketen, Kakao, Kuchen & Musketen, Papiermühle, Von Löwen und Gänseblümchen

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