Arbeitstitel und Titelfindung

Ich habe ein Problem mit diesen Ein- oder Zweiworttiteln, die im Moment modern sind. Ich persönlich mag auch den Trend nicht, dass historische Romane oftmals eine Berufsbezeichnung beinhalten. Was am Anfang schön war, ist jetzt etwas beliebig geworden (und irgendwann müssen die Berufsbezeichnungen doch mal endlich ausgehen…).

Viel lieber mag ich Titel, die meine Fantasie direkt ansprechen. Der englische Titel des 6. Outlanderromans von Diana Gabaldon war so ein Fall „A Breath of Snow and Ashes” oder auch „Schnee, der auf Zedern fällt“ von David Guterson.

Die Arbeitstitel meiner Romane

Dabei tue ich mich bei der Titelsuche meiner Romane schwer und es war eher ein Zufall wie die allesamt zustande gekommen sind:

„Der Geschmack von Blut und Wasserschierling“ oder besser „Als das Schneeglöckchen fliegen lernte“

Bei meinem Debütroman „Als das Schneeglöckchen fliegen lernte“ hatte ich als Arbeitstitel „Der Geschmack von Blut und Wasserschierling“, weil es wie gesagt nicht so friedlich daher geht und meine Protagonistin gerne zu Schierlingsamen und anderen Giftpflanzen greift. Das war mir dann aber doch zu blutig und ich habe mich für das harmlose Blümchen entschieden, das ständig im Roman vorkommt.

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Mein Debütroman „Als das Schneeglöckchen fliegen lernte“

„Du warst der Frühlingssturm“ oder besser „Wie der Sturm im Frühling“

Die Titelsuche „Wie der Sturm im Frühling“ war einfacher. Als ich die finale Inspiration für den Roman hatte, habe ich gerade im März 2021 auf dem Hof meiner Schule gestanden und bei einem unschönen Telefonat gegen den ersten Frühlingssturm angebrüllt und dann abends beim fürchterlichsten Sturm im Auto meiner besten Freundin gesessen und Kekse gegessen. Der Arbeitstitel hier war „Du warst der Frühlingssturm“. Alle anderen Bücher der Reihe greifen das Sturmmotiv auf. Puh, Glück gehabt!

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„Wie der Sturm im Frühling“

„Die Klauen des Adlers“ oder besser…

Im Augenblick plotte ich an einem Roman um die Befreiungskriege, als es zur Darstellung der Völkerschlacht nach Leipzig gehen sollte und einer meiner Experten auf die Idee kam, dass ich mich akkreditieren lassen solle, um für mich den Stress zu reduzieren. Als ich die Akkreditierung also angefragt habe, habe ich auf das Projekt hingewiesen, aber obwohl ich den Plot fast fertig hatte, der Szenenplan stand, hatte ich keinen Titel. Also wurde in großer Runde gesucht, bei all meinen Helfern, die gerade zufällig online waren. Am Ende hieß der Roman mangels Kreativität „Die Klauen des Adlers“, denn in einer Sache waren sich alle männlichen Helfer sicher: Der Titel muss ordentlich reißerisch sein, damit auch Männer ihn lesen.

Der Roman, dessen Name nicht genannt werden darf

Jetzt steht überall dieser Arbeitstitel… Und es läuft bei uns zuhause jetzt wie bei Harry Potter, wenn über Voldemort gesprochen wird. Wenn einer fragt, wie weit ich mit „Die Klauen des Adlers“ bin, dann verziehe ich das Gesicht, denn ich will nicht, dass sich das einschleift. Inzwischen hat der Roman einen anderen alternativen Arbeitstitel: „Der Roman, dessen Titel nicht genannt werden darf“.

Liebe Grüße

Quellen:

Das Titelbild stammt von pexels.com

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